- 2660 -

1301. Oktober 20. Breslau.

XIII. kal. Nov.

Johann, Bischof von Breslau, bestätigt dem Klarissenkloster zu Strehlen das Patronatsrecht der Pfarrkirche daselbst, welches der Stifter Herzog Bolko I. dem Kloster verliehen. Von den Einkünften der Pfarrei soll der Pfarrer jährlich 50 Malter Getreide et amplius beneficio geniessen, nämlich in Tepperdorf (Töppendorf) 17 Malter, in Gossencizt (Göschwitz, seit den Hussitenkriegen eingegangen, cf. Knie unter Mehltheuer) 3 Malter, in villa Rodegeri (Riegersdorf), wo mehr als 40 Hufen sind, 1/3 aller Zehnten, da die zwei andern Drittel von Alters her zu Wansovia (Wansen) gehören, in Buchwald (ehemaliges Vorwerk am Rummelsberg cf. Zimmermanns Beyträge zur Beschreibung von Schlesien Bd. I, 48) 27 Scheffel, in Friderici villa (Friedersdorf) 42 Scheffel Roggen und ebensoviel Hafer, in villa Nicolai (Niklasdorf) 11 Scheffel Roggen und ebensoviel Hafer, in Pethrowicz (Peterwitz) 28 Scheffel Roggen und ebensoviel Hafer, in Warkos (Warkotsch) 10 Scheffel Roggen und ebensoviel Hafer, in Gorcz (Gurtsch) 28 Scheffel Roggen, in Elgot (?) 6 Scheffel Doppelkorn, in Gorssewicz (Goschwitz) wird der Schulze geben 4 Scheffel Doppelkorn, in Sagyn (Sägen) 13 Scheffel Roggen und ebensoviel Hafer, in Tepperdorf (Töppendorf) der Schulze 5 Scheffel Roggen und ebensoviel Hafer, im Allod in villa Nicolai (Niklasdorf) 6 Scheffel Doppelkorn, von 5 Hufen am Klosterwald den Zehnten vom Felde, den freien Besitz einer Ackerhufe, 5 M. auf Strigowe villa (wahrscheinlicher Striege als Striegendorf, Kr. Grottkau), in Crosszin (Goschwitz?) 9 Vierdung, das ganze Opfer (offertorium) und alle anderen üblichen täglichen Nutzungen (emolumenta).
Die übrigen Einkünfte an 100 Malter fallen dem Kloster anheim und zwar in Nicolai villa (Niklasdorf) 10 Malter, in Sagyn (Sägen) 19 Malter, in Cochilaw (Kuschelau) 15 Malter, von dem Allod daselbst von 7 1/2 Hufen die Zehnten oder Malter, in Woyslawicz (Woiselwitz) 14 Malter, von den Hufen vor der Stadt 16 Malter, in Frederici villa (Friedersdorf) 9 Malter, in Meltower (Mehltheuer) 8 Malter, in Gossencicz (Goschwitz) 2 Malter.

Z.: die Herren Mag. Jacobus decanus, Henricus archidiaconus, Mag. Vitus cantor, Waltherus scholasticus, Johannes custos, Fridemannus cancellarius, Boguscho Propst von Oppeln, Petrus Propst zum heil. Kreuz, Arnoldus (Pfarrer) von St. Maria Magdalena (in Breslau), Breslauer Kanoniker, u. a.


Aus einer im Bresl. Staatsarch. befindlichen Kopie des XV. Jahrh. in der Senitz'schen Sammlung.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 16, 1892; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1301 - 1315. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.